SEX SELLS – auch mit Behinderung
Matthias ist ein 40-jähriger Grazer, der mitten im Leben steht. Soweit ist das nicht besonders aufregend und hätte Matthias keine schwere Behinderung an seinen Extremitäten und würden wir nicht mit ihm über sein Sexleben sprechen wollen, würde diese Geschichte auch wohl niemanden interessieren.

Interview Matthias Grasser

13. August 2024, 

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Bei der Vorbesprechung zu unserem Interview diskutierten wir über das Thema dieser Geschichte. Wir waren uns schnell einig, dass es sich bei dem Thema Sex um ein interessantes Thema handelt. Da sich solche Geschichten immer gut verkaufen und besonders weil es für Matthias ein primäres Anliegen ist, dass Sex mit Behinderung kein Tabu mehr sein darf.

Um das Thema Sex korrekt darstellen zu können, benötigt es eine kurze Vorgeschichte zum Leben des Matthias Grasser. Mitunter, um ihn besser kennenzulernen, aber vor allem um das Selbstbewusstsein und die damit zusammenhängende Selbstständigkeit verstehen zu lernen, die eine tägliche Herausforderung für ihn ist.

«Wenn ich geil bin, gibt es keine Spastik!»
Matthias Grasser

© Bilder: SPIA

Bereits als Kind förderten die Eltern von Matthias ihren Sohn bestmöglich. Neben vielen einfacheren Hürden galt es, massive Barrieren in der Gesellschaft zu meistern. Ob es die schulische Ausbildung betrifft oder die Betreuung, nach mehr als 40 Jahren Leben mit einer starken körperlichen Behinderung, kann Matthias ein Lied davon singen, was es an Stärke und Ausdauer bedarf, um ein Leben in Selbstbestimmung zu führen. Gemeinsam mit seinen Eltern, die sehr früh die Selbstständigkeit von Matthias förderten, gelang es dem heute 40-Jährigen, ein Vorbild für viele junge Menschen zu werden, die mit ähnlichen Barrieren konfrontiert sind.

Matthias und die Frauen

Durch die körperliche Behinderung war es für Matthias nicht leicht, eine «echte» Beziehung mit einer Frau zu führen. Viel zu oft war seine körperliche Behinderung die Barriere, die das verhinderte oder der Grund, warum es meistens bei einer freundschaftlichen Beziehung geblieben ist.

Matthias Grasser ist ein Pionier der Inklusion in Graz. Er ist Obmann des Steiermärkischen Monitoring-Ausschusses und engagiert sich bei SPECIAL PEOPLE im Bereich Kommunikation und ist Mitglied der Interessenvertretung SPECIAL INTERESTS.

Matthias Grasser

Einige Bekanntschaften in der Jugend manifestierten den Wunsch von Matthias, eine Familie zu gründen, was er auch gemeinsam mit seiner Ex-Frau schaffte. Aus deren Beziehung sind zwei Kinder entstanden. Leider scheiterte diese Beziehung an gesellschaftlichen Ressentiments.

Der Sex mit behinderten Extremitäten

Wie Sex mit einer spastischen Behinderung funktioniern kann ist für viele Menschen nur sehr schwer vorstellbar. Die Antwort von Matthias ist jedoch sehr einfach: «Wenn ich geil bin, gibt es keine Spastik!» und damit war auch schon alles gesagt.

Es mag für viele komisch sein oder interessant sein, Menschen, die jedoch mit Behinderungen leben müssen oder in deren Umfeld, kennen jedoch diese Thematik und die damit verbundenen Problematiken. Matthias Grasser ist mittlerweile wieder beim Flirten und Kennenlernen, er ist aber auch als Berater tätig, wo behinderte Menschen in Peer-Gesprächen oder auch deren Angehörige mehr zu diesem so wichtigen Thema erfahren können.

Kontakt:

Peter Pichler, [email protected]
SPECIAL PEOPLE, ZVR 1831955809, [email protected]

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