Interview mit Luca Kielhauser,
20. Februar 2024,
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Wie war Dein Weg zum Journalismus beziehungsweise zur Moderation?
Seit dem Volksschulalter habe ich davon geträumt, im Journalismus, insbesondere im Bereich Sport, beruflich Fuß zu fassen und habe mir das große Ziel gesetzt, einmal Sportkommentator bzw. Sportmoderator zu werden. Seit vielen Jahren begeistern mich Sportevents, unabhängig von der Sportart, ob Fußball, Ski Alpin, Tennis, Volleyball etc. zutiefst und in mir ist eine wirkliche Faszination für diese gewachsen. Aufgrund meiner körperlichen Behinderung war und ist das Ausüben diverser Sportarten schwer bis gar nicht möglich. Einzig beim Tischtennis konnte ich den Sport mit all seinen Emotionen und dem Denken, welches dieser so mit sich bringt, hautnah miterleben, wobei mir auch hier schnell meine körperlichen Grenzen aufgezeigt wurden. Da ich mir aber im Klaren bin, einmal beruflich etwas im Rahmen des Sports ausüben zu wollen, lenkte sich mein Fokus mehr oder weniger zwangsläufig auf seine Berichterstattung. Ich bin nicht des Journalismus wegen in den Journalismus gegangen – sondern wegen des Sports und insbesondere des Fußballs.
«Wie gehen wir mit dem Thema ‹Behinderung› zeitgemäß um?» und «Was bedeutet eigentlich Inklusion?» Leider gibt es nach wie vor viel zu wenig Menschen mit Behinderung in den Redaktionen der österreichischen Medienlandschaft.
Luca Kielhauser
Bilder © Luca Kielhauser
Welche Erfahrungen hast Du in Bezug auf Deine Beeinträchtigung in Deinem Arbeitsumfeld gemacht?
Bislang habe ich großteils positive Erfahrungen gemacht. Während meiner Zeit beim ORF (von Oktober 2022 bis September 2023) habe ich den Eindruck gehabt, dass sich zumindest bei uns in der Redaktion des Landesstudios Steiermark auch etwas in Richtung Bewusstsein tut. Für den Subtext von Beitragsgestaltungen zu dem Thema wurden die richtigen Antworten auf die Fragen gefunden: «Wie gehen wir mit dem Thema ‹Behinderung› zeitgemäß um?» und «Was bedeutet eigentlich Inklusion?» Bei meinen jungen Trainee-Kolleginnen und -kollegen habe ich dieses Bewusstsein bereits von Anfang an gespürt. Leider gibt es nach wie vor viel zu wenig Menschen mit Behinderung in den Redaktionen der österreichischen Medienlandschaft generell. Hier muss man einfach offen sein für Neues – auch hinsichtlich der Gestaltung eines Arbeitstages und von Arbeitsabläufen.
Luca Kielhauser 2003 in Feldbach (Steiermark) geboren arbeitet als Journalist und Moderator: [email protected]
Luca Kielhauser
Moderatoren mit Beeinträchtigung sind sehr selten. Wie geht es Dir damit bzw. was muss sich ändern?
Ich denke, mir geht es gleich wie anderen Menschen bei der Moderation, die keine Behinderung haben. Ich mache einfach meinen Job. Verändern muss sich hierfür wenig - wenn man mich beispielsweise für eine Eventmoderation beauftragt, dann darf meine Behinderung für das Publikum einfach keine Rolle spielen. Und das tut sie erfahrungsgemäß auch nicht. Eine Sache, die ich bedauerlicherweise zunehmend beobachte ist, dass ich als Moderator im Rollstuhl beinahe ausschließlich für Event-Moderationen von Veranstaltungen Anfragen bekomme, die mit Inklusion und Behinderung zu tun haben - obwohl mein Spezialgebiet eigentlich woanders liegt. Aber hier scheinen Menschen durchaus beinahe ausschließlich nach Äußerlichkeiten zu gehen. Das müsste sich noch ändern. Ein Vorzeigebeispiel sind die Sportlerehrungen der Stadt Graz, die nichts mit dem Thema Behinderung zu tun haben. Diese durfte ich in den vergangenen drei Jahren in einem inklusiven Moderatorenteam moderieren. Ich bin mir aber sicher, dass immer mehr Veranstalter auf ähnliche Ideen kommen werden. Und irgendwann gibt es möglicherweise Menschen, die im TV Fußball-Sendungen moderieren oder kommentieren.
Welche Anknüpfungspunkte siehst Du aktuell beim Thema Inklusion?
Inklusion bietet unglaublich viele Chancen - wenn ich auch nur auf ein paar davon eingehe, würde das leider den Rahmen sprengen. Ich habe mich aber bereits in der Vergangenheit akribisch damit auseinandergesetzt. Einige meiner Gedanken zu dem Thema findet man auf meiner Website:
Kontakt:
Peter Pichler, [email protected]
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